28 de dezembro de 2017 a 25 de janeiro de 2018.
„Die kleine Stadt im Kochertal, in der wir unsere Kindertage verlebten, war wie von der Welt vergessen.“
„<Jetzt ist Hitler an die Regierung gekommen.> Un das Radio und alle Zeitungen sagten: <Nun wird alles besser werden in Detschland.>“
„So war es kein Wunder, dass wir alle Hans und Sophie und wir anderen in die Hitlerjugend eintraten. Wir waren mit Leib und Seele dabei und konnten nicht verstehen, dass unser Vater nicht glücklich und stolz ja dazu sagte. Im Gegenteil, er war sehr unwillig darüber, und oft sagte er:
<Glaub ihnen nicht!> Und manchmal verglich er Hitler mit dem Rattenfänger von Hameln(*) der die Kinder mit seinen Flötenmusik ins Unglück hineinzog. Aber Vaters Worte halfen nichts und er komte uns nich zurückhalten. Unsere Begeisterung war zu gross.
(*) Deutsche Sagenfigur. Ein Mann, der 1284 die Stadt Hameln von Ratten befreit. Mit seinen Flöte lockte er die Ratten in den Fluss. Weil er aber von den Bürgern den Lohn für seine Arbeit nicht lukam, entführte er ihre Kinder, du für immer verschwanden.“
„<Alles ist so schön – nur die Sache mit den Juden, die will mir nicjt hinunter.>“
„Hans war Fähnleinführer geworden. Er hatte viele schöne Lieder gesammelt, und seinen Jungen hörten es gerne, wenn er zur Gitarre sang.
Es waren nicht nur die Lieder von der Hitlerjugend, sondern auch Volkslieder aus vielen anderen Ländern. Wie wunderbar klang doch solch ein russisches oder norwegisches Lied in seiner dunklen Schönheit.“
„Aber nach einiger Zeit ging eine merkwürdige Veränderung in Hans vor: Er war nicht mehr der alte.“
„<Dier Lieder sind verboten>, hatten die höheren Führer gesagt. Und als er darüber lachte, hatten ihm mit Strafen gedroht.“
“als er zurückkam, glaubten wir unseren. Augen nicht. Er sah müde aus, und in seinem Gesicht lag eine grosse Enttäuschung.”
„Auch ein neuen Befehl beunruhigte ihm. Einer der Führer hatte ihm das Buch seines Liblingsdichters aus der Hand genommen, Stefan Zweigs Sternstunden der Menschheit. Es war nicht erlaubt, das Buch zu lesen.
Warum? Daraub gab es keine Antwort. Ein anderer deutscher Schriftsteller, der ihm sehr gefiel, musste aus Deutschland fliehen. Er hatte sich für den Gedanken des Friedens eingesetzt.“
„Flugblätter der Weissen Rose . . . . wenn jeder wartet, bis der andere anfängt . . . . jeder Einzelne muss dagegen kämpfen, so viel er kann . . . . Widerstand, bevor es zu spät ist . . . . Das Weiterhaufen von dieser Kriegsmaschine muss aufhören , bevor auch die letzten Städte kaputt sind, bevor die letzte Jugend verblutet ist . . . .“
„drohender Stimme aufforderte (…) Da konnte er nicht länger still daneben stehen. Und er trat aus der Reihe heraus und schlug dem Führer ins Gesicht. Von da an war Hans nicht mehr Fähnleinführer.“
„Wir hörten eine Geschichte von einem jungen Lehrer, der ganz plötzlich verschwunden war“
„Allein schafft man so etwas nicht.“
„Mein Gott! Wie da der Zweifel erst zu tiefer Trauer wurde und dann zu einem heftigen Protest. In uns begann eine reine Welt zu zerbrechen, Stück um Stück.”
„<Weiss denn der Führer etwas von den Konzentrationslagern?>, fragten wir den Vater.
<Sollte er es nicht wissen, da sie nun schon viele Jahre existieren und seine Freunde sie eingerichtet haben?>, antwortete der Vater.“
„<Aber Hitler hat ja sein Versprechen, die Arbeitslosigkeit abzuschaffen, gehalten!>
<Ja, aber fragt nicht wie! Die Kriegsindustrie hat er in Gang gesetzt, Kasernen werden gebaut. Wisst ihr, wo das endet?>“
„Hans wollte Arzt werden. Als der Krieg ausbrach, studierte er bereits in München. (…) Zurück zur Studentenkompagnie in München, konnte er weiterstudieren. Aber es war ein höchst merkwürdiges Studentenleben, halb Soldat, halb Student. Einmal in der Kaserne, dann wieder in der Universität oder in der Klinik. (…) Hans litt an diesem Leben. Es war schwer für ihn, dass er in einem Staat leben musste, wo Unfreiheit und Lüge das Normale waren.
Er wusste sehr gut, dass er nur einer von Millionen anderer in Deutschland war, die so dachten. (…) wenn jemand ein freies, offenes Wort riskierte. Er wurde kalt und herzlos ins Gefängnis geworfen. Niemand war davor sicher, wegen einer Bemerkung vielleicht für immer zu verschwinden.“
„Lange genug hatte Sophie auf diesen Tag warten müssen. Eine schwere Geduldsprobe war das schon gewesen.“
„Sollte er dieses schwere Leben in Deutschland nicht hinter sich werfen und in ein freies Land, in die Schweiz, fliehen? Es war für ihn, den Sportsmann, kein Problem, illegal über die Grenze zu kommen.
Was aber würde dann mit seinen Freunden, mit seiner Familie geschehen? Der Verdacht fiel dann auf sie. Sollte er von der freien Schweiz aus zusehen, wie sie vor das Gericht und in die Konzentrationslager gezwungen wurden? Niemals konnte er das aushalten. Er musste hierbleiben. Er konnte nicht hundert Menschenleben aufs Spiel setzen. Er allein musste die Verantwortung tragen.“
„In der folgenden Zeit kamen drei weitere Blätter der Weissen Rose.“
„Unsere Aufgabe wird es sein die Warheit so deutlich und hörbar als möglich hinauszurufen in die deutsche Nacht. Wir müssen versuchen den Widerstand zu wecken.“
„An einem sonnigen Donnerstag, es war das 18. Februar 1943, war die Arbeit so weit, dass Hans und Sophie noch einen Koffer mit Flugblättern füllen konnten. Sie waren beide vergnügt, als sie sich mit dem Koffer auf den Weg zur Universität machten.
Sophie hatte in der Nacht einen Traum gehabt, den sie nicht aus sich verjagen konnte: Die Gestapo war gekommen und hatte sie beide verhaftet.
Kaum hatten die Geschwister die Wohnung verlassen, klingelte ein Freund an ihrer Tür. Er sollte ihnen eine dringende Warnung bringen. Da er aber nicht wusste, wohin die beiden gegangen waren, wartete er.
In der Zwischenzeit waren die beiden in der Universität angekommen. Und da in wenigen Minuten die Hörsäle sich öffnen sollten, legten sie schnell die Flugblätter in den Gängen aus.
Den Rest des Koffers leerten sie von der obersten Etage in die Eingangshalle der Universität hinab.
Erleichtert wollten sie de Universität verlassen. Aber der Hausmeister hatte sie gesehen. Seine Augen waren zu automatischen Linsen der Diktatur geworden. Alle Türen in der Universität wurden sofort geschlossen. Damit stand das Schicksal der beiden fest.
Die alarmierte Gestapo brachte die Geschwister in ihr Gefängnis. Und nun begannen die Verhöre. Tage und Nacht, Stunden um Stunden.“
„Eine Mitgefangene erzählte Sophie, dass Christl Probst einige Stunden nach ihnen verhaftet wurde. Zum ersten Mal kam eine wilde Verzweiflung über Sophie.
Christl, gerade Christl, der nur im Hintergrund gearbeitet hatte, weil er Vater von drei kleinen Kindern war. Und Herta, seine Frau, hatte gerade in diesen Tagen ihr jüngstes Kind geboren.“
„Alle, die im Gefängnis mit ihnen in Kontakt kamen, die Mitgefangenen, die Wärter, waren von ihrer Tapferkeit und ihrer Haltung beeindruckt. Ihre Ruhe stand in merkwürdugen Kontrast zu der Aufregung bei der Gestapo.
Die Aktionen der Weissen Rose hatten bis in die höchsten Stellen von Partei und Regierung hinein grosse Unruhe hervorgerufen. Wie ein Vorfrühlingswind lief die Nachricht von ihrer Verhaftung durch die Gefängnisse und Konzentrationslager.
Wenige Wochen vorher hatte Hans über die vielen Todesurteile erklärt:
<Dieses darf uns nicht geschehen. Wir müssen leben, um da zu sein, weil man uns braucht. Gefängnis und KZ – das kann man überstehen. Aber nicht das Leben riskieren.>“
„Es kamen schwere Stunden. Konnten sie bei den Verhören die richtigen Antworten geben, damit kein Name gesagt wurde? Sie sorgten sich um die Freunde.”
„Der Vater im Gefängnis und die Brüder und Freunde alle an der Front in Russland, so fern!“
„Aber nur über meine Leiche“
* * *
FRAGEN ALS STUDENTEN
Was bedeutete die Hitlerjugend für Hans und Sophie?
Ein Platz wo man hat Freiheit und Kreativität. Deutschland hatte ein grosses Schicksal…
Was sagte ihr Vater über Hitler?
(Antwortet sofort.)
Welche Erlebnisse machten grossen Eindruck auf Hans und Sophie?
Zu viele!
Beschreibe wie Hans und seine Freunde in München erlebt.
Sie geschrieben Gegenhitlerflugblätter und zu viele studiert.
Was erlebte Hans als er in Russland war?
Die Kriegs Ende.
Wie wurden die Flugblätter hergestellter?
Narch der Universität.
Warum wollte Hans nicht in ein sicheres Land flüchten?
Weil er liebte seine Heimat und die Warheit.
Beschreibe, wie man Hans & Sophie auf die Spur kam.
Mit Ruhe vor der Polizei, Tapferkeit und ein fest Charakter.
Wie wurden Hans, Sophie und Christl im Gefängnis behandelt?
Die Gestapo hat ihren Aktivitäten entdecken.
SPRACHÜBUNGEN:
Aufmerksamkeit: atenção, foco
Augenblick: átimo
Balalaika: violão
beben: estremecer
Befehl: ordem
Bewegung: movimento
Bruch: violação, ruptura
daheim: wie nach Haus
dringend: urgente
Eindruck: impacto
erleben: fantasiar
Erlebnis: experiência
erleichtert: aliviado
Fahne: bandeira
Flugblätter: panfleto
Geduldsprobe: teste de paciência
Gefängnis: cadeia
Gerechtigkeit: justiça
geschehen: acontecer
Grenz: fronteira
Haltung: atitude
heftig: virulento
Koffer: mala
leeren: esvaziar
Leiche: cadáver
Linse: lente
Mitteilung: mensagem, notícia = NACHRICHT
plötzlich: de repente
Reichsarbeitsdienst: cargo burocrático
Reihe: fila
schlagen: golpear
Schmutz: sujeira
Spur: pegada, indício
Sternstunden: auge
Tapferkeit: valentia
tragten: trair
Trauer: luto
Treue: lealdade
Tuch: toalha
Urteile: sentença
Veränderung: mudança
Verdacht: suspeita
vergnügt: contente
verhaften (sich v.): ser preso
Verhöre: interrogatório
verjagen: afugentar
verschwunden: desaparecido
Versprechen: promessa
verteilen: distribuir
Vervielfältigungsapparat: copiadora
Verzweiflung: desespero
vogelfrei: proscrito
Ziel: destino final (geográfico)
& & &
verboten: não botem fé!